„Genauso wie die Tätigkeit „Berater“ ist auch der Begriff „Coach“ nicht geschützt. Theoretisch kann sich jeder so nennen. Weder gibt es eine anerkannte Ausbildung, noch fundierte Qualitätsstandards für diesen Beruf. Und wissenschaftlich belastbare Belege für die Wirksamkeit einzelner Coaching-Konzepte oder des Coachings generell gibt es ebenfalls nicht. ….. Es gibt keine Heilsbringer à la „Tschakkaa! Du schaffst das!“ (Zitat aus ”Management-Coaching, Life-Coaches, Wellnesscoach – alles buchbar. Wir müssen uns nur coachen lassen, dann ist alles möglich. Oder doch nicht?“, Vince Ebert, Handelsblatt 07.10.2020)
Zwei Bilder:
Der österreichische Arzt Moreno, Vater des Psychodramas, einer anerkannten Form der Therapie, Beratung und Sozialforschung geht im Rahmen seiner Überlegungen über menschliches Rollenverhalten davon aus, dass jeder Mensch über ein Rollenrepertoire (das, was ich alles schon gewesen bin und internalisiert habe) und ein Rollenreservoire verfügt (das, was ich alles noch sein kann, an Potenzialen in mir trage). Diese Potenziale gilt es zu wecken.
BMW arbeitete viele Jahre äußerst erfolgreich mit dem Modell, eine ideale Führungskraft sei die Verkörperung eines ausgewogenen Verhältnisses aus Fachmann, Integrator und Spielmacher, werde auch an diesen Kriterien gemessen bzw. sei in deren Entwicklung unternehmensseitig zu unterstützen.
Gerade jetzt, in dieser existenziellen Zeit, die wie ein Brennglas wirken kann, gehört die Wahrnehmung eigener Stärken und auch Defizite (besser: Optimierungschancen) im Umgang mit Unsicherheit, der spürbaren Zunahme der eigenen Belastung, finanzieller Stressoren u.v.a. mehr zu den drastisch veränderten Anspruchsvoraussetzungen für Mitarbeiterführung. Coaching wird um so bedeutender zum Ausbau der eigenen Bewältigungsstrategien als auch der intensiveren Unterstützung der eigenen Mitarbeiter in deren neuen Problemlöseprozessen. (Unverändert gilt allerdings: Man kann einen lahmen Gaul nicht zum Rennpferd machen).
Zur Trennung der Begriffe: Ein Trainer vermittelt den „Anzug von der Stange“, ein Coach den „Maßanzug“ (Zitat Rauen Business Coaching). Ein solcher Coach kann Ihnen, umfassende psychologische Ausbildung vorausgesetzt, also auch solide Grundlagenkenntnisse und ausgeprägte betriebliche Praxiserfahrung, zur Seite stehen als kompetenter mentaler Wegbegleiter oder wie man gerne sagt, auch als Facilitator. Er/sie kann helfen, vorhandene Talente zu wecken, kann Impulse geben und mit Ihnen gemeinsam auf Verbesserungen in ihrer Praxis hinarbeiten. Interaktiv, neutral, prozessorientiert. Um so wichtiger: Achten Sie auf Empfehlungen, Erfahrung, Qualifikation und das Verhalten eines Coaches.
Die existenziellen Startvoraussetzungen bei Ihnen als Coachee:
- Veränderungswille und Bereitschaft zur kritischen Reflexion (keine Angst: kein Seelen-Striptease)
- Neugierde und der Wille, neue Wege zu beschreiten
- Bereitschaft, in einen vorgehaltenen Spiegel zu schauen
- In Summe die Bereitschaft, sich selbst zu hinterfragen.
Exemplarische Coaching-Themen:
- Einen Plan für die berufliche Zukunft entwickeln
- Verständnis für Lebensverändernde Momente verbessern
- Verhandlungstechniken verbessern
- Besserer Umgang mit Stress und bessere Konfliktlösungsstrategien
- Verbesserung der geistigen und körperlichen Fitness
- Wohlbefinden und Glück verbessern (wie auch immer es definiert ist)
- Festlegung der richtigen Ziele und Prioritäten und Vorbereitung auf unbekannte Situationen
- Work-Life-Balance verbessern
- Verbesserung von Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein, Selbstreflexion und Selbstwirksamkeit
- Potenziale erkennen, Stärken verbessern und Schwächen lösen
- Führungsqualitäten verbessern
- Veränderungsprozesse anstoßen